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Timmernabben - Der Schärengarten ist ein Paradies für Vögel

In der Abendsonne schwimme ein Schwan in aller ruhe vor einer Gruppe Kormorane, die auf einer winzigen Insel im Schären-Atoll vor Timmernabben ihre Flügel trocken.
In der Abendsonne schwimmt ein Schwan in aller Ruhe vor einer Gruppe Kormorane, die auf einer winzigen Insel im Schären-Atoll vor Timmernabben ihre Flügel trocken. Foto: Kai-Uwe Ruf

Ein Blick in die Welt der  Wasservögel

Wandern, Radfahren, Reiten und Kanu fahren - dafür wird Timmernabben im Internet beworben. Wir haben den kleinen Ort an der schwedischen Ostseeküste als Vogelparadies und aufregenden Fotospot kennengelernt. Der Schärengarten vor der Küste am Kalmarsund bietet Wasservögeln offensichtlich gute Brut- und Jagdbedingungen. Wir blicken vom Wohnmobilstellplatz direkt in die Vogelwelt.

 

Hunderte, vielleicht sogar Tausende Kormorane haben nah am Ufer zwei große Inseln mit Beschlag belegt. Wie auf ein Kommando steigen sie mit lautem Geschrei und tosendem Flügelschlag auf, fliegen einen großen Kreis über der Bucht, nur um dann wieder dort zu landen, wo sie vorher schon waren. Ein paar Graureiher segeln durch den Schwarm der schwarzen Vögel hindurch. Mir kommt das fast ein wenig urzeitlich vor. Vielleicht sah es so aus, als früher die Flugsaurier unterwegs waren, denke ich mir. Nicht umsonst gibt es Parallelen zwischen den Skeletten der Vögel und denen der Saurier. Keine Frage: Im Schärengarten vor Timmernabben das Treiben der Vögel zu beobachten, bringt die Fantasie in Bewegung.  

Die Szenerie wirkt aber auch wie aus einer anderen Zeit, einer Welt ganz ohne den Menschen. Die Bäume, auf denen die Kormorane sitzen, sind kahl. Der scharfe Vogelkot hat sie komplett entlaubt. Auf einer der Inseln leben zudem Graureiher, die dort offenbar ebenfalls brüten. Immer wieder kreisen einzelne, mit ruhigem Flügelschlag übers Wasser. Und dann jagt wieder ein einzelner Kormoran im Eiltempo im Tiefflug übers Wasser.

Möwen und Küstenseeschwalben stürzen sich auf der Jagd nach Fischen immer wieder aus der Luft ins Wasser.

Auf dem Meer schwimmen Schwäne, nicht zwei, nicht vier, nicht sechs - nein, manchmal kommt eine Gruppe aus zehn oder elf der großen, weißen Vögel nahe am Ufer entlang. Elf!!! Eine ungerade Zahl!!! Das geht bei Schwänen meist nicht lange gut. So ist es auch diesmal. Es gibt Zoff, und dann jagt ein Schwan einen anderen aus der Gruppe übers Wasser, mehrere andere fliegen ebenfalls auf und versuchen Reißaus zu nehmen, um dem Angreifer zu entkommen. Die Wucht ihrer Flügelschläge kann man weit übers Wasser hören.

Und dann - wie auf einen Schlag- ist wieder Ruhe auf dem Wasser. Neugierig zähle ich nach: Statt elf gleiten jetzt nur noch zehn Schwäne in der Gruppe übers Wasser. Einer bleibt in deutlicher Distanz. Das wäre geklärt. 

Schwäne sind treu und leben in Paaren. In Timmernabben ist das nicht anders. Auch diese Idylle gehört zum Bild. Nah am Ufer schwimmt ein Schwanenpaar mit ganz kleinen Jungen vorbei. Vielleicht ist es einer der ersten Ausflüge der Mutter mit dem frisch geschlüpften Nachwuchs.

Die ganze Szenerie ist für uns so faszinierend, dass wir gleich zwei Tage bleiben, um die Vögel zu beobachten und zu fotografieren. Ein fantastisches Erlebnis.

Zumal Timmernabben eigentlich kein Birdwatching-Hotspot ist. Der Ort an der schwedischen Ostküste zwischen Kalmar und Oskarshamn in Smaland bietet zahlreiche Badestellen für einen Familienurlaub im Sommer.

Für Geschichtsinteressierte gibt es eine Ausstellung in einem Fachwerkhaus. In Timmernabben wurde im 18. und 19. Jahrhundert Holz verschifft. Für die schwedische Marine wurden 70 Schiffe gefertigt, berichtet das Internet-Lexikon Wikipedia.

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